#bloggerfuerfluechtlinge

Blogger für Flüchtlinge Header

Hallihallo ihr Lieben!
Eigentlich wollte ich einen anderen Beitrag veröffentlichen, um genau zu sein ein Rezept Pfirsich-Gurken-Fenchel-Salat mit Fisch. Aber dann entdeckte ich vor 2 Tagen etwas anderes im Netz und da mir das Thema sehr am Herzen liegt, wollte ich die Chance nutzen, um darüber zu bloggen und darauf aufmerksam zu machen.
Wie ihr an der Überschrift und am Bildchen sehen könnt, geht es um #bloggerfuerfluechtlinge. Das ist eine Aktion von 4 Personen aus dem normalen Leben.

„Menschen denen nicht egal ist, wie mit anderen Menschen umgegangen wird. Menschen, die helfen wollen. Wir wollen Augen öffnen. Niemand soll mehr wegschauen.
Wir versuchen gemeinsam die Flüchtlingshilfe zu unterstützen.“

Ich versuche jeden Tag das heute Journal auf ZDF anzuschauen. Einfach, um immer Up-To-Date zu sein, was auf dem Planeten, auf dem wir leben, so passiert. Kann sein, dass der eine oder die andere jetzt denken „ist schon etwas spießig“ für eine 23-jährige jeden Tag Nachrichten zu schauen. Aber für mich ist es über die Jahre wichtig geworden.

Das Thema Flüchtlinge beschäftigt mich unter anderem deswegen sehr, weil meine Eltern auch dazu gehörten. Inzwischen sind sie selbstständig und führen ein stabiles Leben. So war es nicht immer.
Es ist nicht nur ein Vorurteil oder ein Gerücht, dass wir Vietnamesen verklemmt sind, sondern es ist wahr. Erst vor ca. 7-8 Jahren als ich mal Papierkram für meine Eltern geordnet habe, fielen mir haufenweise Unterlagen entgegen. Unterlagen, die den Kampf wiederspiegeln, damit wir legal eine unbefristete Aufenthalterlaubnis bekommen. Ganze 10 Jahre lang hat dieser Kampf gedauert.
Von einem Amt auf das andere, ein Formular nach dem anderen. Jeden Tag mit der Angst leben zu müssen, zurück in das eigene Land abgeschoben zu werden, in dem Armut und … auf sie warten.
Dabei wollten sie nie jemandem etwas Böses. Sie waren immer fleißig, wollten nur ein bisschen Geld verdienen, um den eigenen Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen, als sie es selbst jemals hatten.

Ist der Gedanke falsch? Jeder wird sich jetzt denken oder sagen „Nein, daran ist nichts falsch.“ Aber trotzdem sehen und hören wir doch täglich in den Medien solche Sätze wie „Ich bin kein Nazi, aber…“ Sorry, wenn ich mich jetzt so ausdrücke, aber da könnt ich jedes Mal k*tzen! In mir steigt eine Wut, eine Aggression – denken diese Leute überhaupt nach, was die da sagen?

Wir sind alle Menschen aus Fleisch und Blut. Die meisten haben auf dem Weg nach Deutschland Traumatisches erlebt und gesehen, Unvorstellbares durchlebt. Dann kommen sie hier an, bekommen mit: Gebäude, die für sie vorhergesehen waren, wurden angezündet, werden mit verbalen Beschimpfungen begrüßt, sogar Helfer, die den Flüchtlingen helfen wollen, werden fertig gemacht oder ein Rassist in einer S-Bahn uriniert auf Flüchtlingskinder. Nur um einige wenige Beispiele zu erwähnen.

Wo sind wir denn hier bitte gelandet? Wir sind Menschen, die in Deutschland leben, einem Land, in dem man nicht verhungern muss, um zu überleben. Niemand muss Angst haben, dass die eigenen Kinder wegsterben, weil es nichts zu essen gibt. Müssen wir solchen Menschen dann noch Steine – nein, Felsen beschreibt es hier besser – müssen wir denen noch Felsen in den Weg stellen? Ist das der richtige Weg? Diese Personen sterben lieber auf dem riskanten Weg nach Europa als in ihrem eigenen Land vor Hunger und Durst. Man muss sich erst einmal bewusst werden, was das bedeutet. Wie schlecht müsste es unsereins gehen, damit wir einen solchen Gedanken fassen, geschweige in die Tat umsetzen würden. Da sind wir doch alle Lichtjahre von entfernt, nicht wahr!?

Es gibt da draußen 3 Lager.
a) Die Dummen, mit denen man eh nicht vernünftig diskutieren kann.
b) Die Helfer mit großem Herz, die schon längst aktiv sind.
c) Die Unentschlossenen, wie du und ich.

Wir sind diejenigen, die das sehen und hören, den Kopf schütteln. Aber gleichzeitig nichts tun, weil wir denken, zu wenig Geld oder einfach nicht so berühmt sind, wie Till Schweiger, um gehört zu werden.
Aber zufrieden bin ich damit nicht, dass ich einfach rumsitze und nichts dazu beitragen kann. Deswegen möchte ich mit diesem Post den ersten Schritt machen. Vielleicht gibt es den Einen oder Anderen unter euch, dem es so ähnlich geht wie mir.
Mein Freund und ich haben uns auch schon vor einigen Wochen informiert, wo man eventuell gebrauchte Sachen (Kleidung, Haushaltsartikel, Möbel usw.), die man nicht mehr nutzt, in der Nähe weitergeben kann, für Menschen, die es brauchen. Schaut mal auf eurem Dachboden, im Keller, der Abstellkammer oder unterm Bett nach – da sammelt sich doch gerne mal so Krimskrams an, der nur noch Platz wegnimmt. Oder auch einfach mal bei den Großeltern oder Eltern nachfragen und -schauen. Sich einen Tag ein paar Stunden Zeit nehmen und die Sachen zusammen raussuchen, das sollte doch jeder mal können. Außerdem gibt es euch selbst ein unheimlich gutes Gefühl. Ihr merkt richtig, ihr habt etwas Großartiges getan – es war keine schwere Aufgabe und habt trotzdem damit anderen Personen sehr geholfen und sie glücklich gemacht.

Geht in euch, überlegt und macht euch Gedanken, wie ihr zu diesem Thema steht. Und wer möchte, kann dann noch aktiv werden.

Um oben noch kurz die Geschichte fertig zu erzählen. Mein Bruder und ich haben von diesem Abschiebungskampf nie etwas mitbekommen. Meine Eltern haben ihre Angst und Sorgen gut vor uns versteckt. Das einzige, was ich manchmal wahrgenommen habe, waren diese ständigen Besuche beim Rathaus, um sich einen Stempel zu holen. Aber wir hatten trotzdem eine wunderbare und behütete Kindheit, die wir nicht missen oder anders erleben wollen.
Erst in den letzten Jahren fingen meine Eltern an über ihre harte Zeit zu erzählen und glaubt mir, nicht jeder Mensch ist für so etwas gemacht. Viele vietnamesische Eltern schämen sich auch einfach dafür, was sie in dieser Zeit durchleben mussten. Deswegen verknoten sie ihre Zungen, wenn es um dieses Thema geht und die Kinder erfahren nie, was passiert ist.
Der Eine oder Andere wird diese Situation vielleicht von dem eigenen Großvater kennen, der im 2. Weltkrieg dabei war.

So und noch ein Aufruf an meine lieben Bloggerfreunde da draußen, die vielleicht auch Flagge zeigen wollen. Vielleicht wollt ihr eure Leser auch darauf aufmerksam machen. Logos und Banner bekommt ihr [hier] und weitere Informationen bekommt ihr auf http://www.blogger-fuer-fluechtlinge.de.
Vielleicht kann der eine oder andere eine Kooperation mit jemand organisieren. Bei der die Leser Sachen ersteigern können und die Summe anschließend gespendet wird – als Alternative zu einem Giveaway / einer Verlosung. Ihr seht, es gibt doch einige Möglichkeiten.
Für alle Leser und Blogger schaut euch auf der Seite Blogger für Flüchtlinge ruhig mal um und informiert euch.Blogger für Flüchtlinge LogoEs tut mir Leid, dass der Text etwas chaotisch geschrieben ist, aber ich wollte euch einfach mal an meinen Gedanken teilhaben lassen. Daran merkt ihr vielleicht, wie viel da rumschwirrt und wie kompliziert das Thema ist.
Es war ein sehr leselastiger Beitrag dieses Mal. Ich hoffe, ihr könnt es mir verzeihen. Die nächsten Beiträge gehen wieder um DIYRezepte und Hairstyles, versprochen! 😉
Habt noch einen wunderbaren Samstag, ihr Süßen ♥

Rosy klein